Jean FERRAT (1930-2010)
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JEAN FERRAT (1930-2010)
„Der Don Quijote des französischen Chansons“
Jean Ferrat gehört zu den Klassikern des französischen Chansons, welches sein goldenes Zeitalter in den 50er bis etwa 70er Jahren erfuhr. Er gehört zur illustren Riege der Chansons- Autoren,-Komponisten und -Interpreten, die das Fach adelten und es mit ihren anspruchsvollen Texten in den Stand von Literatur promovierten. Er gehörte außerdem mit Léo Ferré und Pierre Perret zu den seltenen engagierten Sängern, die ihr Talent in den Dient einer politischen Ideologie stellten. Weshalb er zu den am meisten zensierten Künstlern seiner Zeit gehörte. Chansons wie „Potemkin“, Nuit et brouillard“ („Nacht und Nebel“) „Ma France“ u. a. durften zeitweise nicht im Radio eingespielt werden. Das trug nur dazu bei, dass der integre Ferrat sich weigerte, so lange seine Lieder Gegenstand der Zensur waren, im Radio oder im Fernsehen aufzutreten. Das brachte ihn keineswegs von seiner Ideologie weg. Er kämpfte zeitlebens- sowohl in seinen Liedern als auch in seinen Stellungnahmen- gegen Willkür, gegen die Ausbeutung der Arbeiterklasse, gegen Diskriminierung, gegen die Macht der Konzerne, gegen die immer mächtigere Medienindustrie, die den werdenden Künstlern den Start zunichtemachte, gegen das die Massen manipulierende Fernsehen, gegen die Profitgesellschaft. „Er ist nicht nur ein großer Sänger, er ist auch ein großer Mann“, schrieb ein Journalist damals und eine Reporterin des Politmagazins L´Express nannte ihn: «Ferrat, der liebevollste Terrorist des französischen Chansons». Man verdankt Jean Ferrat nicht nur bewegende Texte von humanistischer Tragweite. Auch machte er den Poeten und Schriftsteller Louis Aragon populär, indem er eine Menge dessen Gedichte vertonte und die Poesie auf die Straße brachte.
Nach den Porträts von Jacques Brel, Léo Ferré, Barbara und Charles Aznavour hat Suzanne Bohn nun das große Vergnügen, eine weitere Größe des französischen Chansons zu präsentieren. Premiere ist am 5. April in Rheinland-Pfalz.