Die D.F.A.O.
12 Jahre im Dienste des deutsch-französischen Kulturaustausches
Am Anfang stand ein Vortrag: der erste Auftritt von Suzanne Bohn am 30. Januar 1988 im Garniers Keller in Friedrichsdorf (siehe unter Presseartikel). Sie sprach über Marie Bonaparte.
Der Abend wurde ein ganz großer Erfolg und förderte mehrere Dinge zutage:
• Das Erzähltalent der Referentin
• Ihre auf den Fuß folgende Leidenschaft für Biographien, eine Leidenschaft, die sie seitdem nie mehr los ließ
• Die Erkenntnis, dass es hierzulande ein großes Interesse gibt für die Belange des Nachbarlandes
Suzanne Bohn verwendet sich nun darauf, diese Erkenntnis in Oberursel umzusetzen und beginnt 1989 mit dem Angebot der ersten kulturellen Deutsch- Französischen Abende in Oberursel (DFAO), die zunächst ein Jahr lang als Test durchgeführt werden : Zunächst arbeitete sie also mit Amateuren und Künstlern, die sich bereit erklären, das besagte Abenteuer mit zu tragen und es riskieren, auch mal ohne Gage aufzutreten, falls das Publikum ausbleiben sollte. Doch sowohl das Publikum als auch die Presse nehmen sofort und begeistert Notiz von dem Geschehen.
Oberursel war ein neues Kulturangebot entwachsen und von da an unterstützte die Stadt die neu geborenen „Deutsch Französische Abende in Oberursel“ finanziell und logistisch..
Parallel zur konstanten Potenzierung ihres eigenen Themenrepertoires, ihrer Tätigkeit als Vortragende und ihres Kundenstammes gestaltete Suzanne Bohn die DFAO. Sie wurden zu ihrem Ziehkind und nicht selten rekrutierte sie die späteren Besucher unter ihrem Publikum in der umliegenden Region. Man kam aus Kronberg, Königstein, Hochheim, Friedrichsdorf, Offenbach, Rossbach etc. nach Oberursel, das zu einem kleinen deutsch-französischen Zentrum wurde. Bemüht nicht nur um die ständig wachsende Qualität der Themen und der Künstler, sondern auch um originelle Formeln hatte Suzanne Bohn die Idee ab 1994, Literaturfrühstücke anzubieten.
Von Dezember 1994 bis Dezember 1996 (von da an wurden die DFAO bis März 98 eingestellt) war die Französin Dominique Breton Mellendijk Assistentin bei den DFAO : Mit ihrer außergewöhnlichen Persönlichkeit und ihrer kreativen Ader begleitete sie dieselben am Büffet, das mit einem Angebot aus Weinen aus ihrer Heimat, der Touraine und einigen ihrer Spezialitäten wie Quiches, Potages, Toasts und einer breiten Palette an Kuchen und Desserts sich sehen lassen konnte. Beide Französinnen wurden zu einem Superteam, das den DFAO eine besondere familiäre Note zu verleihen verstand. Die Literaturfrühstücke waren stets gut besucht. Sie lockten mehrmals weit über 100 Gäste nach Oberursel . Bei der Wiederaufnahme in der Stadtresidenz 1998 war die Möglichkeit technisch gesehen nicht mehr gegeben, sie fortzusetzen.
Peu à peu , pas à pas, aber konsequent arbeitete die künstlerische Leiterin mit immer professionelleren Intervenanten und das chanson avancierte zum Schwerpunkt der DFAO. Entscheidende Begegnungen im Jahre 1997/1998 katapultierten Suzanne Bohn in das Chansons-Milieus. Eine besondere Rolle spielte in dieser Hinsicht der Besuch vom Forum Léo Ferré am 14. Juli 2001in Paris.
Hinzu kommen die regelmäßigen Besuche von Festivals und events in Freiburg (Kulturbörse), in Nancy (Festival), in Ittre bei Brüssel (Theatermarkt), in Spa (Les Francofolies). Bereits 1999 hat sie die Idee der Gründung einer Chansonbörse in Deutschland. Inzwischen gilt Suzanne Bohn als Expertin auf dem Gebiet des Chansons.
Mit todsicherem Gespür für Qualität und Originalität ist es ihr gelungen, einige der profiliertesten aktuellen Chansonautoren,- Interpreten und Musikern Frankreichs nach Deutschland zu holen und ihnen Konzerte und Tournees zu ermöglichen. Heute arbeitet sie bundesweit mit Veranstaltern, die sich von ihr beraten lassen in Sache chansons.
Doch nicht nur als Künstler-„Fährfrau“ jenseits jedes kommerziellen Aspekts, sondern auch als künstlerische Leiterin der DFAO setzte sie Akzente und gestaltete ein deutsch-französisches Programm, das im Laufe der Jahre hochinteressante Künstler, Redner und Persönlichkeiten nach Oberursel holte.
Nicht selten half Suzanne Bohn die Auftritte der Künstler, die sonst für das Budget, das hierfür zur Verfügung gestellt wurde, unerschwinglich gewesen wäre, dadurch finanzieren, dass sie den avisierten Künstlern Tournees in und ausserhalb von Hessen organisierte und somit Sonderbedingungen für die Stadt Oberursel erzielte.
Nur so konnte Oberursel in den Genuß hochkarätiger Künstler kommen.
Von Dezember 1996 bis März 1998 wurden die DFAO eingestellt. Sie wurden auf Wunsch vieler Interessierter im März 1998 wieder aufgenommen, diesmal an einem lieu fixe, nämlich in der Stadtresidenz von Oberursel . Mal ausverkauft, mal sehr schlecht besucht, erfuhren sie ein Berg-und Tal-Schicksal.
Der Höhepunkt in der 12jährigen Geschichte der DFAO bildete zweifelsohne die große Gala Léo Ferré am 17. November 2001 mit Jean-Claude Séférian, Josette Kalifa, David Légitimus, Renn Lee und Annick Cisaruk einer glänzenden Riege von Chansonkünstlern, die sowohl das Publikum als auch die Presse begeisterte.
Die DFAO endeten im Dezember 2002 mit dem Weggang der künstlerischen Leiterin aus Oberursel.