Françoise DOLTO

 

1908 wird in Paris in einer großbürgerlichen Familie Françoise Dolto (als Françoise Marette geboren), die als Kinderpsychoanalytikerin die Gesellschaft revolutionieren sollte und von ihrer Zulassung als Kinderärztin im Jahre 1939 an bis kurz von ihrem Tod im August 1988 nicht müde wurde, für eine bessere Akzeptanz der Kinder in der Gesellschaft als vollwertige Sujets und nicht länger als Objekte zu kämpfen. Sie rückte die Sprache als Kommunikationsmittel in verschlüsselter Form, das bereits im Mutterleib stattfindet, ins Zentrum ihrer Forschung und fokussierte ihr leidenschaftliches Interesse auf das Entschlüsseln, das Knacken dieser codierten Symbole, mit Hilfe derer das Kind im Frühstadium seiner Existenz in Kontakt mit seiner Umwelt tritt. Francoise Dolto erreichte einen Wirkungsgrad ohne seinesgleichen auf dem Gebiet der Kindererziehung, sowohl der Sensibilisierung für die aus Vernachlässigung der Kommunikation entstehenden seelischen Konflikte als auch der Behandlung und der Prophylaxe bei Kinder-Neurosen und- Psychosen. Aber fast noch spannender als ihr Wirken ist das Leben dieser außergewöhnlichen Frau, die sich von Kindheit an dem Verdacht ausgeliefert sah, anders, ja, nicht normal zu sein und das ist das, was die Referentin Suzanne Bohn noch am meisten interessiert. Während alles um sie herum – das Milieu, aus dem sie stammt, die zwei Weltkriege, die ganz persönlichen Dramen der Familie, die Frauenfeindlichkeit ihrer Zeit, ihr anders geratenes Wesen- dazu tendierte, aus ihr eine schwer gestörte, eine psychotische Persönlichkeit werden zu lassen, sublimiert sie die Probleme und die sie umgebende Feindseligkeit (besonders die der Mutter) und macht das Beste daraus. Das Beste aus den vorhandenen Problemen machen: Als vierte von sieben Kindern hat sie früh die Gelegenheit, ihren Positivismus , ihre Leichtigkeit des Seins immer wieder zu erproben. An Konflikten hat sie null Interesse und statt verrückt zu werden, wird sie zur Therapeutin ihrer eigenen Saga, schreibt ihre Tochter, Dr. Catherine Dolto-Lolitsch. Die Psychoanalyse sei bei ihr eine Sache von Leben oder Tod. Die Kinder-Psychoanalytikerin und Mutter von drei Kindern (darunter des 1943 geborenen, lebenslustigen, schwergewichtigen Sängers Carlos, dessen Leben ein 64 Jahre lang währendes Fest war, er starb 2008) erteilt mit ihrer eigenen Biographie eine phantastische Lebenslektion, in der das Prinzip Hoffnung dominiert. Die Referentin wird in ihrer biographischen Erzählung Francoise Dolto sehr oft zu Wort kommen lassen und aus deren autobiographischen Dokumenten voller Humor und Leichtigkeit- zitieren.

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