23.03.2009 - Über den Vortrag „Die Frau in der französischen Karikatur des 19. Jahrhunderts“ für den Freundeskreis Hochheim / Le Pontet Auszüge aus dem Bericht in der „ALLGEMEINE ZEITUNG / REGION MAINZ“
23.03.2009 - HOCHHEIM



 

„Spottgemälde auf die Schnürbrust“

 

Suzanne Bohn entführt beim Literarischen Frühstück ins 19. Jahrhundert Kurzweilig, charmant, witzig und mit einem ordentlichen Schuss Selbstironie hat Suzanne Bohn beim zweiten Literarischen Sektfrühstück im Hochheimer Hof ihr rund 60-köpfiges Publikum durch die spannende Geschichte des Feminismus in Frankreich unter dem Aspekt der Karikatur geführt. "Die Frau in der Karikatur im 19. Jahrhundert" hatte der Freundeskreis Le Pontet in Kooperation mit der Stadt Hochheim als Veranstalter den Vortrag mit Frühstück betitelt, in dem die französische Journalistin ein scharfsinniges und durchaus kritisches Bild von den Gleichberechtigungsbestrebungen der Frauen und dem männlichen Blick darauf zeichnete.

Die Tische im Kurfürstensaal waren in den französischen Nationalfarben geschmückt, und nach dem Willkommenssekt begrüßte Bohn die Gäste mit den Worten: "Ich hoffe, Sie haben genug getrunken." Die ersten Sympathisanten hatte die Journalistin und literarische Übersetzerin damit schon für sich gewonnen und in den folgenden zwei Stunden - unterbrochen von delikaten Häppchenvariationen vom Hochheimer Hof - zeigte sie unzählige Karikaturen, durch die die Meinung der zeichnenden Künstler der damaligen Zeit deutlich werden.

 

Zunächst erfolgte ein kunstgeschichtlicher Abriss der Karikatur, die
als Mittel der Satire, des Humors oder Komik gesellschaftskritisch
Stellung bezieht….…Im Folgenden zog die sympathische Wahl-Butzbacherin Daumier zu Rate, um die Meinung seiner männlichen Zeitgenossen zu den erwachenden Gleichberechtigungsforderungen der Frauen im 19. Jahrhundert zu erfahren. Dabei galt zu Beginn der Spott der Karikaturisten vor allem der bewegungseinschränkenden, weiblichen Mode - wie der Schnürbrust, der Krinoline oder der Tornüre - die nach Bohn zugleich für die Lust der Männer instrumentalisiert wurde. George Sand oder Simone de Beauvoir, Vorbilder vieler feministischer Frauen, durften nicht fehlen, wurden sie doch oft als Feindbilder der Männerwelt benutzt, die die beiden Feministinnen als Bedrohung ihrer patriarchalen Strukturen wahrnahmen.

 

Und während die temperamentvolle Suzanne Bohn durch die
Kulturgeschichte der Frauenrechte in Frankreich führte, nahm sie auch hier und da Bezug zu tagesaktuellen, politischen Geschehnissen in Frankreich, sprach ihr Publikum immer wieder direkt an und vermischte in ihrem Vortrag geschichtliche Informationen mit unterhaltsamen Bildern und einer gehörigen Dosis französischem Charme.

 

 

 

Von Alexandra Ehrhardt

    

 



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