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"Die gebürtige Französin Suzanne Bohn, die schon einige Male zu Gast beim Weibsbilderabend war, und die Gäste mit interessanten biografischen Erzählungen bemerkenswerter Franzosen unterhielt, begeisterte das weibliche Publikum mit der Entdeckung der Kinderärztin Francoise Dolto (1908-1988). Eine Frau, die als Kinderpsychoanalytikerin die Gesellschaft im 20. Jahrhundert revolutionierte.

Francois Dolto ist auch in Deutschland eine der anerkanntesten und populärsten Autorinnen auf dem Gebiet der Kinderpsychologie und Kindertherapie. Sie war unermüdliche Streiterin für die Sache der Kinder. Ihr Ansatz: „Hört den Kindern zu. Nehmt ihre Wünsche ernst.“ Die Kinder wurden von ihr als eigenständige Subjekte mit Rechten und Pflichten behandelt. Alles ist Sprache, war ihr Motto. Schon als Baby kommuniziert das Kind in Symbolsprache, ist ihre Theorie. Die Missverständnisse in der Kommunikation früh erkennen, den Körperausdruck zu verstehen, war Doltos therapeutisches und pädagogisches Anliegen.

Francoise Dolto galt als anormal

Bereits mit acht Jahren verkündete Francoise Dolto: „Wenn ich groß bin, werde ich Erziehungsarzt.“ Geboren als viertes von sieben Kindern der wohlhabenden Familie Marette, hatte sie es nicht leicht. Nicht gerade hübsch, klein und pummelig –im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Jaqueline, die groß, blond und hübsch war, stand sie zeitlebens in deren Schatten. Von Kind an galt sie in ihrer Familie als anormal. Als Jaqueline mit 18 Jahren an Knochenkrebs starb, musste Francoise in deren Kleidung herumlaufen und der traumatisierten Mutter „als Ohr für deren Trauer herhalten“. „Das waren meine ersten Therapiestunden als 13-Jährige“, sagt sie später.

Gegen den Willen der Eltern machte Francoise Dolto ihr Abitur und studierte Medizin. Arbeitete als Psychoanalytikerin für Erwachsene, da es zu der Zeit den Beruf der Kinderpsychoanalytikerin noch nicht gab, ging in Krankenhäuser auf die Kinderstationen um dort die kleinen Patienten mit ihren Neurosen und Psychosen zu behandeln. Nicht mit Medikamenten, mit Sprache und Bildern.

Francoise Dolto heiratete 1942 Dr. Boris Doltovitch, aus ihrer glücklichen Ehe gingen drei Kinder hervor, er ging fremd, sie hat das toleriert. „Streit, Geiz, Karrieregeilheit, Neid, ist für mich Zeitverschwendung“, soll sie gesagt haben. Auch beruflich war es nicht leicht für sie. Aller Intrigen zum Trotz, ging sie ihren Weg. Sie achtete mehr auf ihre Intuition, als auf die Wissenschaft. Aus diesem Grund sei sie bis zu ihrem Tod 1988 umstritten gewesen.

Suzanne Bohn brachte Francoise Dolto dem Publikum informativ, leicht und humorvoll dem Publikum näher. Eine Zuhörerin brachte es auf den Punkt: „Faszinierend, wie Suzanne Bohn es schafft, über einen Menschen, den man nicht kennt so zu sprechen, dass man hinterher meint, man hätte ihn gekannt.“

 

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