Benoîte GROULT

Lesung von Suzanne Bohn
Mit Power Point Präsentation

 

„Ich habe nur ein Frauenhirn. Das ist ein Computer der einfachsten Kategorie, der nicht viele Umwege kennt und in den nicht so viel reingeht. Ich bin damit geboren und obwohl ich ein Universitätsdiplom habe, aldiweil ich die Chance hatte, im 20. Jahrhundert geboren worden zu sein, wo man uns endlich, als Folge eines Sittenverfalls, die Tore der Gymnasien und der Unis aufmachte, will es mir nicht gelingen, mich mit Männern gleichwertig zu fühlen“.

Ihr Weg zur Frau war hürdenreich und dadurch erschwert, dass sie eine attraktive und erfolgreiche Mutter und eine jüngere Schwester hatte, deren Erfolge bei Männern alle mütterlichen Erwartungen an einem gelungenen Frauenleben erfüllten.

Zu jener Zeit hatten junge Mädchen aus gutem Haus panische Angst, keinen Mann abzukriegen. Deren Eltern auch. Die Ehe war das einzige Ziel für sie damals. „Ich war so überzeugt, hässlich zu sein, so durchdrungen von der Idee, dass mich keiner haben wollte, dass ich nur noch mehr über meine eigenen Füße stolperte“.

Sie wird Lehrerin („Für meine Mutter die klassische Karriere einer alten Jungfer“), heiratet dann endlich mit 24, dafür dreimal hintereinander und macht die Erfahrung- zumindest in ihrer zweiten Ehe-, dass sie immer noch nicht dem verlangten Frauenbild entspricht. „Die längste Zeit meines Lebens war ich mir in meinem Frauenkörper fremd“, schreibt sie 1983. „Wann bin ich Feministin geworden? Ich weiß es nicht mehr, das geschah sehr spät und bestimmt, weil ich mich so schwer damit getan hatte, feminin zu sein“.

Erst in den 60er Jahren beginnt sie zu schreiben. Der Erfolg ist durchschlagend. Von da an mutiert sie zur Kämpferin und engagierten Stimme in Frauenfragen, zur „Feministin vom Dienst“. Nebst Büchern zum Feminismus („Oedipus Schwester“, „Wie die Freiheit zu den Frauen kam“, „Feminismus in der männlichen Form“) schreibt sie unter anderem den Bestseller des Jahres 1988 „Salz auf unserer Haut“ und mehrere Autobiographien: „Leben will ich“, „Leben heißt frei sein“, die die Geschichte ihrer „Befreiung“ zum Thema haben. Analytisch, witzig, angriffslustig, direkt, wunderbar frech und herrlich respektlos bezieht Benoîte Groult Stellung zur Beschneidung der Frauen in Afrika oder zu den Frauen, die „unter dem Schleier des Schweigens verschwinden“, aber auch - und das ausgiebig- zu allen Frauenthemen unserer Zeit (Ehe, Männer, Liebe, Treue, Sexualität, Abtreibung, Mutterschaft und in den letzten Jahren das Altern und das Recht selbst zu bestimmen, wann man auf die „Sterntaste“drückt. Bei Benoîte Groult findet eine Frau Antworten auf alle Fragen… selbst auf die, die man nicht gestellt hat.

 

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